Die katholische Pfarrkirche St. Peter und Paul
Früher stand die aus Holz gebaute Kirche am Ortsausgang an der Straße Richtung Bachzimmern. Mitte des 13. Jahrhundert wurde die Holzkonstruktion in einen Steinbau umgewandelt, von dem allerdings nur der Turm erhalten geblieben ist.
Ihre teilweise Zerstörung geht vermutlich auf das Ende des 15. Jahrhunderts zurück. Aus der Jahreszahl 1505, die auf einem eichenen Dachbalken beim Neubau der Kirche im Jahr 1787 entdeckt wurde, geht hervor, dass um diese Zeit die Kirche neu erbaut oder renoviert wurde. Die stehengebliebenen Mauern wurden weiter verwendet und 1653 konnten drei neue Altäre eingeweiht werden:
- St. Peter und Paul
- der Frauenaltar mit Johannes dem Täufer und
- der Sebastiansaltar.
Schnell wurde die Kirche wieder zu klein und die Gemeinde wünschte trotz der schweren Zeiten einen Neubau.
Am 9. Oktober 1787 fand die Grundsteinlegung durch den Dekan des Kapitels Wurmlingen-Geisingen statt. Die Kirche wurde nach den Plänen des Fürstenbergischen Baumeisters Salzmann erbaut und erhielt zwei Emporen, von denen eine in einem Halbrund den Chor abschließt und als Oratorium (Betsaal) den Familien der beiden Ortsherren von Reischach und von Schreckenstein als Ehrenplatz vorbehalten war. Beim Bau half die gesamte Gemeinde mit und stellten die Fuhrleistungen und Arbeitskräfte unentgeltlich zur Verfügung. Die Einweihung fand am 16. Oktober 1791 durch den Konstanzer Weihbischof Wilhelm Leopold von Baden statt, der am nächsten Tag auch gleich den Firmlingen den Segen im neuen Gotteshaus spendete. 1893 musste die Kirche erneut renoviert werden. Leider wurdediese schnell für die wachsende Bevölkerung zu klein und eine Vergrößung wurde somit ein weiteres Mal angesprebt.
Die ersten Entwürfe für den Erweiterungsbau stammen aus dem Jahr 1914. Wegen des Ersten Weltkrieges und der Inflation konnte der Umbau aber erst in den Jahren 1936/37 ausgeführt werden. Auf Anordnung des Denkmalamtes musste beim Umbau auf den Turm Rücksicht genommen werden, außerdem durfte der Altarraum und die Empore nicht verändert werden. Der übrige Teil des alten Baus stellt mit dem Anbau das eigentliche Kirchenschiff dar, das 30 Meter lang und 12,60 Meter breit ist. Die neue Kirche verfügte nun über 600 Sitzplätze. Der Hochaltar stellt sich mit seinen fünf Stufen als Erhöung über das Schiff. An der Nordseite ist die zweistöckige Sakristei angegliedert. Man war bestrebt, Fenster und Beleuchtung dem alten Bau anzupassen, damit die Harmonie des Gebäudes gewahrt blieb. Insgesamt brachten die Gläubigen für ihr neues Gotteshaus große Opfer.
1937 wurden für die alten Seitenaltäre eine Statue des heiligen Bruders Konrad und eine Pietà von Pep und Valentin angeschafft. 1943 zeichnete der Kunstmeister August Braun aus Stuttgart die Deckengemälde. Weihnachten 1944 war ein schwarzer Tag für die katholische Kirche: Ein Bombenhagel zerstörte die farbigen Kirchenfenster, welche von Immendinger Familien gestiftet hatten.
Am 1. September 1946 konnte seine Exzellenz Weihbischof Wilhelm Burger endlich das neue Gotteshaus einweihen.
Im Jahr 1963 baute die Freiburger Orgelbaufirma Späth die neue Orgel und 1973 wurde der Chorraum neu gestaltet, um den liturgischen Weisungen des zweiten Vatikanischen Konzils gerecht zu werden. Eine grundlegende Außen- und Innenrenovierung erfolgte erneut vom Sommer 2000 bis Ostern 2001.